Beherrschen die Markenwaren die Gesellschaft?

Dass Markenwaren in der heutigen Gesellschaft immer mehr in den Vordergrund rücken, ist wohl kein Geheimnis. Die Gesellschaft wird von der Werbung und den vielen Markenartikel so sehr beeinflusst, dass Menschen, welche sich diese Artikel nicht leisten können, meist schief angesehen werden.
by Lea Bachler

Marken sind so alt wie der überregionale Handel im Altertum. Bereits im Römischen Reich gehörten erste ,,Markierungen‘‘ zum Handelsgeschehen. Künstler signierten ihre Werke und auf Produkten befanden sich Eigentumszeichen als Ausdruck für besondere Qualität. Ab dem 19. Jahrhundert entstanden viele noch heute bekannte Marken wie zum Beispiel Persil und Maggi. Firmen wie Kellogg’s, Heinz und Henkel hatten im 20. Jahrhundert eine Blütezeit. Seit den 1950er Jahren haben sich Marken parallel zum Bedeutungswachstum von Marketing insgesamt kontinuierlich weiterentwickelt. Während zunächst Herstellermarken dominierten, gewannen in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre Handelsmarken zunehmend an Bedeutung. Die Entwicklung der Markenware und die zunehmende Globalisierung seit den 1980er Jahren spiegelte sich im Bedeutungszuwachs von internationalen Marken wider. Nach vielen grenzüberschreitenden Firmenübernahmen werden aber zahlreiche Marken nur nachlässig gepflegt und gehen deshalb unter.

Markenlose Ware

Markenlose Ware muss nicht unbedingt schlechter sein als Markenware. Wird markenlose Ware von einem stationären oder ambulanten Händler vertrieben, dem an Stammkunden gelegen ist, kann man als Kunde unterstellen, dass der Händler beim Einkauf der Ware auf Qualität achtet, um seine Kunden nicht zu enttäuschen. Allerdings sind Hersteller und Händler von markenloser Ware oft nur am kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg interessiert. Nach einem getätigten Geschäft verschwinden die Händler oft unwiderruflich aus dem Blickfeld der Käufer. Tun sie es nicht (stationärer Handel), verweisen sie bei Beschwerden der Kunden darauf, dass Letzteren klar sein müsste, mit dem Kauf von markenloser Ware ein Risiko einzugehen.